Der Heimstettener See ist im Sommer ein Paradies für Familien. Auch zwei gehörlose Frauen und drei Kinder wollten sich dort am 25. Mai vorigen Jahres einen schönen Tag machen. Doch es kam anders…
Kirchheim – 18.04.2012 - Ein 64-Jähriger fuhr mit einem der Kinder, einem vierjährigen Mädchen, mit dem Schlauchboot auf den See hinaus – und missbrauchte es. Seit Mittwoch muss sich der zehnfach, davon sechs Mal einschlägig vorbestrafte Mann wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern und Verstoßes gegen Weisungen der Führungsaufsicht vor dem Landgericht München I verantworten. Es geht nicht nur um eine normale Strafe, sondern auch um die Sicherungsverwahrung. Der pädophile Medienberater gab die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft zu, wenn auch in abgeschwächter Form.Er hatte sich am Tattag ein Schlauchboot gekauft. Um das Boot auszuprobieren, sei er mit seiner Frau, die zu 100 Prozent behindert ist, an den Heimstettener See gefahren. Dort habe er das Schlauchboot aufgepumpt und sei etwa eine Stunde rumgerudert. Zuerst seien keine Badegäste da gewesen. Erst nachmittags kamen welche. Darunter zwei Frauen mit drei Kindern. Über ein Zelt, das sie am Ufer aufbauten, sei man ins Gespräch gekommen.Irgendwann habe er gefragt, ob jemand mit auf den See fahren wolle, berichtete der 64-Jährige vor Gericht. Zwei Kinder, die im Wasser spielten, hätten abgelehnt. Doch dann sei eine Frau (29) mit dem vierjährigen Mädchen gekommen und habe es ins Boot gesetzt. Mit dem Kind an Bord ruderte der vorbestrafte Sexualtäter bis in die Mitte des Sees. Dort habe er sein Geschlechtsteil ein Stück hervor geholt und zu dem Kind gesagt: „Magst?“ Kurz habe die Vierjährige das Geschlechtsteil angefasst, dann sei aber schon die Mutter geschwommen gekommen. Wieder am Ufer, verpasste die Freundin der Mutter dem 64-Jährigen zwei Watschn. Badegäste hielten den Mann fest bis die Polizei kam.Eigentlich hatte der 64-Jährige unter anderem die Weisung, sich von Kindern fernzuhalten. Seit 1975 verging er sich immer wieder an Kindern, saß jahrelang im Gefängnis. „Warum sind Sie dann mit dem Kind raus?“, fragte der Vorsitzende. „Ich weiß es nicht“, sagte der 64-Jährige. „Ich bin in alte Verhaltensmuster zurückgefallen.“ Der Prozess dauert an. (Quelle)